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Im Interview: Emanuel Zehetbauer - Director Marketing & Sales bei goldgas
Mittwoch, 10 März 2010
Kein anderer neuer Gasanbieter auf dem deutschen Markt wächst so schnell wie die goldgas
SL GmbH aus Nürnberg. Emanuel Zehetbauer, Director für Marketing & Sales bei goldgas,
äußert sich im Interview ausführlich zur Unternehmensphilosophie, Tarifen und Preispolitik
sowie zu einem geplanten Einstieg in den Strommarkt.
Auf dem Gasmarkt tummeln sich viele neue Anbieter – auch ursprünglich branchenfremde wie
z.B. ein bekannter Telefondiscounter. Wer bzw. was verbirgt sich hinter dem Namen goldgas?
Emanuel Zehetbauer: Goldgas ist ein völlig unabhängiger und
inhabergeführter Gasversorger. Wir sind weder ein Ableger von einem der großen Energieversorger
noch haben wir fremde Inverstoren im Gesellschafterkreis. Genau das ist auch die Unabhängigkeit,
die wir brauchen, um auf dem nun in Bewegung geratenen Gasmarkt so zu agieren, dass wir dem Verbraucher
sein gewohntes Gas zu dauerhaft attraktiven Preisen liefern können.
Vor einem Jahr hatte Goldgas weniger als 1.000 Kunden – heute sind es fas 160.000.
Wie erklären Sie sich diesen bemerkenswerten Erfolg?
Emanuel Zehetbauer: Die Antwort schließt nahtlos an Ihre erste Frage an. Die
Verbraucher haben schon allzu lange darauf gewartet, auch bei der Gasversorgung günstige und sichere
Alternativen zu haben. Unsere Produkte sind klar, ohne Kautionen, Vorauszahlungen oder schon eingerechnete
Boni. Unser Erfolg basiert vorrangig auf folgenden drei Fakten: a)Wir garantieren bei
fast allen unseren Produkten die Preise über 12 oder 24 Monate. Das erzeugt beim Verbraucher
Preissicherheit und damit Vertrauen. b)Wir nützen unser internationales know-how bei der G
asbeschaffung. Das ist die Voraussetzung für dauerhaft niedrige Preise. c)Und wir sind in der
Verwaltung schlank aufgestellt und agieren professionell im Management unserer Partner. Das schafft
Schnelligkeit und Sicherheit im Wechselprozess.
Welche Rolle spielen ökologische Aspekte bei der Einkaufspolitik, beim Marketing und der
Tarifgestaltung?
Emanuel Zehetbauer: Mit unserem Produkt goldgas Green haben wir schon sehr früh den
ökologischen Gedanken in unser Portfolio aufgenommen. Goldgas Green zeichnet sich durch einen
Biogasanteil von 10 % aus. Dabei werden wir es aber nicht belassen. Wir sind gerade in der
Überlegung, einige unserer Produkte zu 100% CO2-frei zu stellen. Dies wird sicher zu einer
kleineren Preisanpassung führen, deren Verträglichkeit für den Verbraucher wir noch
testen.
Durch den angestiegenen Ölpreis werden dieses Jahr auch im Gasbereich wieder steigende
Preise erwartet. Wie stabil sind die Goldgas-Tarife?
Emanuel Zehetbauer: Unsere Beschaffungspolitik
ist so ausgerichtet, dass ein steigender Ölpreis sich so gut wie nicht auf unsere Tarife auswirkt.
Es wäre sonst kaum möglich unseren Kunden, die heute zu uns kommen, über 24 Monate einen
gleichbleibend günstigen Preis zu garantieren. Die verbraucherfreundlichen Tarife von Goldgas bestimmt
eben die Beschaffungspolitik und nicht umgekehrt. Das heißt aber nicht, dass wir unsere Produkte
nach 12 oder 24 Monaten Laufzeit nicht an den Beschaffungsmarkt anpassen müssen. Für 2011 und
später gelten eben für die Kunden, die dann zu uns kommen, andere, aber immer noch
günstige und garantierte Tarife. Auch wenn dies noch nicht abschließend entschieden
werden kann: Aus jetziger Sicht erwarten wir keine Preissteigerungen für die Goldgas-Tarif
für das gesamte Jahr 2010! Allenfalls, wo Netznutzungskosten oder andere, von uns nicht
beeinflussbare Faktoren deutlich angehoben werden, müssten wir uns die Durchreichung ohne
Aufschlag an Neukunden und Kunden im variablen Tarif sicherheitshalber vorbehalten. Es ist und bleibt
aber unsere Absicht, dass unsere Preise stabil und verlässlich bleiben!
Viele neue unabhängige Versorger bieten sowohl Strom als auch Gas an. Könnte es bald
auch "Gold-Strom" auf dem Energiemarkt geben?
Emanuel Zehetbauer: Ihre Frage zeigt mir, dass ich Ihnen kein Geheimnis verrate, wenn
ich Ihnen bestätige, dass wir schon bald auch mit Strom auf den Markt kommen. Unserer Meinung nach
ist hier für den Verbraucher preislich noch nicht genug getan worden. Dieser Aufgabe werden
wir uns bald und mit dem gleichen Engagement widmen. Unter welchem Namen und wann, dazu werden wir
Ihnen zu gegebener Zeit nochmals gerne Rede und Antwort stehen.
Das Interview führte Jörg Wunderlich
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